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TV- Zukunft
Termin: 27.11.2012 , 17:00 – 19:00 Uhr
Veranstaltungsort: Rundfunk Berlin-Brandenburg – Haus des Rundfunks
Masurenallee 8-14
14057 Berlin
Referent(en): Dr Hans Hoffmann, Senior Manager (EBU Technology and Development Department)
Zukünftige Fernsehstandards – Produktion, Verbreitung und Konsumer
Die Nutzung digitaler Medien wird gegen Ende 2012 auf das 10-fache[1] seines Wertes in 2006 angestiegen sein. Die Verantwortung für diesen Anstieg liegt in der Verfügbarkeit von digitalen Endgeräten mit einer Vielzahl von Angeboten, einer vermehrten Nutzung von multimedialen Inhalten über das Internet, insbesondere aber auch in der mobilen Nutzung. Konsumenten erwarten auch auf mobilen Geräten eine hohe Aktualität, Verfügbarkeit von einer Vielzahl von Inhalten und eine technische Qualität, die zumindest auf Tablets mit HD Auflösung der von HDTV Fernsehstandards nichtnachstehen soll. Im weiteren finden gerade heute bahnbrechende Entwicklungen im Bereich neuer „beyondHD“ Fernsehstandards dar, obwohl doch gerade erst die Migration zu HDTV in Produktion und Verbreitung stattfindet. Viele Interoperabilitätsprobleme sind zum Beispiel noch offen im Bereich der bandlosen HDTV Produktion.
Die Konsequenzen dieser Entwicklungen für die Rundfunkanstalten und das gesamte „Digitale Ecosystem“ sind signifikant. Zum einen werden Technologien eingesetzt, die eine multimediale („Crossmedia“) Produktion vereinfachen, zum anderen werden Veränderungsprozesse für die Anwender dieser Technologien (z.B. Journalisten) als auch für die organisatorische Struktur der Rundfunkanstalten notwendig sein. Wir sehen heute erst die Spitze des Eisberges, welche technischen Funktionen (z.B. Transcodierung, Archivierung, usw. ) in Cloud-Service ausgelagert werden können, und wie eine völlig IP basierende Studioinfrastruktur aufgebaut sein kann.
Ein großes Interesse besteht aber auch an sogenannter „immersive Media“, welche dem Zuschauer vor dem Bildschirm zuhause oder im Kino einen noch höheren Realitätseindruck vermitteln soll. Schließlich sucht die Industrie dringend nach neue Absatzchancen für neue Flachbildschirme in noch höherer Auflösung und evtl. brillenlosem 3DTV. Der Begriff „BeyondHD“ wird in diesem Zusammenhang benutzt, umschreibt aber nur ansatzweise die komplexe Thematik von HD-Nachfolgetechnologien. Hierbei geht nicht nur um eine Erhöhung der spatiellen Auflösung, sondern auch um höhere Bildwiederholraten (z.B. 120 Hz), erweiterter Farbraum, „Higher Dynamic Range“, Bittiefe und das Bild-Seitenverhältnis (von 16:9 zu 21:9) .Ultra-High-Definition (UHDTV) wird hier als Beispieltechnologie aufgeführt, die in den nächsten Jahren HDTV ablösen soll (zumindest in Japan) – wobei sich die Industrie nicht einig ist, ob die Zukunft nun 4k oder UHDTV mit 8k – oder beides sein wird. Es gilt hier einige Barrieren zu überwinden, nicht zuletzt in der Produktion, der Distribution (z.B. hybride Distribution mit IP und traditioneller DTT-SAT Technologie) insbesondere aber auch um sinnvolle Geschäftsmodelle. Im Konsumerbereich zumindest werden 4k Camcorder, DSLR Kameras, Games, Downloads in naher Zukunft als Contentquellen zur Verfügung stehen. Auch die EBU hat in der Arbeitsgruppe BeyondHD 4k, 3D und „Higher Frame Rate“ Testmaterial generiert und erste Test mit neuen HEVC Kompressionsformaten durchgeführt.
Der Vortrag wird die oben genannten Themen im Allgemeinen besprechen, und einen Fokus auf Cross-Mediale Produktion und neue Fernsehstandards wie 3D, UHDTV, Infrastrukturen und Standards legen.